Eva Maria Gajek erhält Venia Legendi

Die Justus-Liebig-Universität Gießen hat Eva Maria Gajek im Dezember nach ihrem Habilitationsvortrag „Vom Unfall zur Ordnung: Die Kutsche und die Entwicklung von Verkehrsräumen im 18. und 19. Jahrhundert“ die Venia Legendi für Neuere und Neueste Geschichte verliehen. In ihrer Habilitationsschrift „Auf der Suche nach den Reichen: Eine Wahrnehmungs- und Wissensgeschichte von Reichtum im langen 20. Jahrhundert in Deutschland“ widmet sie sich der Geschichte des Reichtums in Deutschland von den 1880er-Jahren bis zur Wiedervereinigung. Die Arbeit leistet einen innovativen Beitrag zur historischen Ungleichheitsforschung, indem sie Reichtum nicht nur als wirtschaftliche Größe, sondern als gesellschaftlich produziertes Wissen versteht – mit Blick auf Machtverhältnisse, Sichtbarkeitsregime und Deutungskämpfe. Diese Forschungsperspektive prägt auch Gajeks weitere wissenschaftliche Laufbahn: Seit 2023 ist sie Gastwissenschaftlerin im Forschungsbereich „Reichtum und soziale Ungleichheit“ bei Jens Beckert am MPIfG. Ab Mai übernimmt sie die gemeinsame Leitung des Projekts „Where the Rich Live“ am Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung. Dieses Vorhaben untersucht raumbezogene Aspekte von Reichtum und sozialer Ungleichheit in der Moderne. Dem MPIfG bleibt Gajek als assoziierte Wissenschaftlerin verbunden.