Scholar in Residence Matthias Thiemann hält Vortragsreihe zum Schattenbankwesen

30. April 2025

Matthias Thiemann, Professor für Europäische Politik an der Sciences Po (Paris) und diesjähriger Scholar in Residence am MPIfG, wird während seines dreimonatigen Forschungsaufenthalts in Köln (April bis Juni 2025) eine dreiteilige Vortragsreihe mit dem Titel „Technocrats, State Agency, and the Rise and Continued Expansion of the Shadow Banking System“ halten. In seinen Vorträgen wird der Wissenschaftler analysieren, wie Technokraten und staatliche Stellen den Aufstieg des Schattenbankwesens beeinflusst haben. Im Zentrum stehen dabei die Entwicklung in den USA der 1950er- und 1960er-Jahre sowie das spätere Ringen um die Integration von Finanzmarktstabilität in die Geldpolitik der US-Notenbank nach der Krise von 2008. Die Reihe beginnt am 29. April mit dem Vortrag „The Conventional Wisdom Regarding the Rise of Shadow Banking and the Neglect of Financial Stability Concerns: Strengths and Weaknesses“, in dem Thiemann die vorherrschenden Erklärungen zur Entstehung des Schattenbankwesens kritisch hinterfragt und die Darstellung einer passiven staatlichen Beteiligung untersucht. Sein Vortrag am 6. Mai – „Foundations of the Rise of Shadow Banking in the US in the 1950s and 1960s: Acts of Commission and Acts of Omission by the Fed and the Treasury“ – untersucht, wie die Federal Reserve aktiv die Grundlagen für das spätere Schattenbankwesen durch den Repo-Markt legte. Die Reihe schließt am 13. Mai mit „Technocratic Myopia and the Time Inconsistency Problem Revisited: The Struggle Post-2008 to Integrate Financial Stability in Monetary Policy at the Fed“. Darin erkundet Thiemann, warum die Versuche, nach der Krise von 2008 das Schattenbankwesen zu regulieren, scheiterten und wie Zentralbanker trotz Kenntnis der Risiken es vermieden haben, finanzielle Ungleichgewichte anzugehen.

Scholar in Residence am MPIfG

Weitere interessante Beiträge

Zur Redakteursansicht