MPIfG begrüßt neue Postdocs und Gäste

7. November 2025

Das MPIfG begrüßt zum Wintersemester vier neue Postdocs und sechs internationale Gäste. Ihre Forschungsprojekte spannen sich von der Politischen Ökonomie der grünen Transformation bis hin zu globalen Wachstumsmodellen und ökologischen Privilegien.

Postdocs bis September 2027 

Santiago Mandirola (Universät San Martín, Argentinien/Universität Tübingen) forscht als Postdoc bei Carola Westermeier zum Projekt „Platforms and Financial Inclusion: From Digital Payments to the Construction of Markets“. Er untersucht, wie digitale Plattformen Finanzmärkte strukturieren und Inklusion gestalten. Im Bereich Politische Ökonomie von Lucio Baccaro arbeitet Luca Cigna (LUISS Universität, Rom) zu „The Coalitional Politics of the Green Transition“. Sein Projekt analysiert, wie Wachstumsmodelle durch koalitionspolitische Dynamiken hin zu kohlenstoffarmen Gesellschaften transformiert werden. Im Bereich Wirtschaftssoziologie von Jens Beckert erforscht Bryan Boyle (Freie Universität Brüssel) „Elites, Labour and Environmental Privilege“. Seine ethnografische Studie beleuchtet die Arbeitsbedingungen von Gärtnern wohlhabender Haushalte und fragt nach den Schnittstellen von Klasse, Arbeit und ökologischen Privilegien. Nina Lopez-Uroz (European University Institute, Florenz) arbeitet in der Forschungsgruppe Umstrittene Ökologien von Leon Wansleben zu Wachstumsmodellen und Umweltkrisen.

Kurzfristige Gastaufenthalte 2025–2026

Noch bis Ende Dezember dieses Jahres sind Jonas Fischer (University of Oxford) und Caroline Ahler Christesen (Universität Roskilde) zu Gast. Fischer untersucht in seinem Projekt „Chameleons in their Macroeconomic Environments“, unter welchen Bedingungen Unternehmen in emissionsintensiven Sektoren klimapolitische Regulierung akzeptieren. Ahler Christesen entwickelt das Konzept der „Incumbency Regimes“ – staatliche Strukturen, die eine auf fossilen Brennstoffen basierende Akkumulation sowie politische Macht aufrechterhalten – und analysiert ihren Widerstand gegen Dekarbonisierung in verschiedenen politischen Kontexten. Von Januar bis März 2026 forscht Antoine Leymarie (Sciences Po Paris) zu „Financialization and Autonomy in the Healthcare Professions“. Am Beispiel französischer Medizinbiologen und Radiologen untersucht er, wie Finanzialisierungsprozesse professionelle Autonomie im Gesundheitssektor verändern. Sara Konoe (Universität Kansai, Osaka), bereits 2018 Gastwissenschaftlerin am Institut, kehrt von Ende Februar bis März 2026 zurück. Sie fragt, ob Wirtschaftswachstumsstrategien als Hebel für politischen Wandel fungieren können.

ARTEMIS-Mentoringprogramm 2025

Im Rahmen des ARTEMIS-Förderprogramms der Max-Planck-Gesellschaft waren im Herbst zwei afrikanische Nachwuchswissenschaftler zu Gast am MPIfG. Endalcachew Bayeh Amsalie (Bahir Dar University, Äthiopien) analysierte während seines Aufenthalts im Oktober und November 2025 die geopolitischen Treiber der äthiopisch-chinesischen Beziehungen seit 1991. Ngone Mirimi (Universidade Lúrio, Mosambik) arbeitete Anfang Oktober zu den Folgen von Privatisierungsmaßnahmen auf den mosambikanischen Energie- und Rohstoffsektor. ARTEMIS fördert durch Gastaufenthalte in Deutschland den Zugang zu internationalen Netzwerken und unterstützt die wissenschaftliche Karriereentwicklung.

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