Maximilian Kiecker promoviert

Im vergangenen Dezember hat Maximilian Kiecker erfolgreich seine Dissertation „The EU Social Turn from a Nordic Perspective: Explaining Scandinavian Trade Union Positions on EU Social Policy“ an der Universität zu Köln verteidigt. In seiner Arbeit untersucht er die unterschiedlichen Haltungen skandinavischer Länder zur europäischen Sozialpolitik. Während schwedische und dänische Sozialpartner neuen EU-Arbeitsmarktregelungen – wie etwa bei der Mindestlohn-Richtlinie 2020 – oft kritisch gegenüberstehen, zeigt sich Finnland deutlich aufgeschlossener. Diese Unterschiede sind bemerkenswert, da alle drei Länder als sozialdemokratische Vorbilder gelten. Durch vergleichende Analysen und Eliteninterviews beleuchtet Kiecker diese unterschiedlichen Positionen in drei zentralen Bereichen: der sozialen Säule der EU, der Entsendung von Arbeitnehmern und dem makroökonomischen Dialog in der Post-Laval-Ära. Seine Studie bietet wertvolle Einblicke in die Dynamiken europäischer Sozialpolitik aus einer nordischen Perspektive. Kiecker war von 2020 bis 2024 Doktorand an der International Max Planck Research School on the Social and Political Constitution of the Economy (IMPRS-SPCE); seit Anfang Januar 2025 ist er Referent im Referat für Grundsatzfragen Europa und internationale Angelegenheiten der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen. Seine Doktorarbeit wurde von Martin Höpner, Forschungsgruppenleiter am MPIfG und außerplanmäßiger Professor an der Universität zu Köln, betreut.