Hegemoniale grüne Projekte und die Netzwerkstruktur von Klimaschutzexpertise in Deutschland

Leon Wansleben

Die Koordinierung von Klimaschutz zwischen verschiedenen staatlichen und nichtstaatlichen Akteuren beruht auf der Identifikation hegemonialer Projekte. Darunter sind mehr oder weniger dominante, mehr oder weniger umstrittene Konzeptionen von bestimmten technologischen, infrastrukturellen und sozioökonomischen Dekarbonisierungspfaden zu verstehen. Hegemoniale Projekte können etwa durch positive Erwartungen bezüglich der Kompatibilität dominanter ökonomischer Interessen mit Klimaschutzzielen gekennzeichnet sein. Für Deutschland untersucht das Projekt die Entstehung hegemonialer Projekte im Zusammenhang mit den sich wandelnden Netzwerkstrukturen von Klimaschutzexpertise. Netzwerkstrukturen und -positionen unter Klimaschutzexperten zeigen die Verteilung von Einfluss sowie das Ausmaß an Kooperation und Rivalität an und können so die strukturellen Grundlagen bestimmter „imaginierter Zukünfte“ offenlegen. Der Analyse liegt ein Datensatz aller Beratungsaufträge zugrunde, die die Bundesregierung seit 2009 an verschiedene Expertenorganisationen vergeben hat. Ziel ist es, herauszufinden, welche Organisationen an bestimmten „hegemonialen Projekten“ beteiligt sind und welche Akteure dabei mehr oder weniger Einfluss gewinnen.

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