Warum wir die Erderwärmung nicht mehr stoppen können
Neue Zürcher Zeitung, Florian Schoop | Interview mit Jens Beckert
In einem Interview mit der Neuen Zürcher Zeitung erläutert Jens Beckert, Direktor am MPIfG, die wichtigsten Thesen seines neuen Buches Verkaufte Zukunft: Warum der Kampf gegen den Klimawandel zu scheitern droht. Angesichts der prognostizierten Erwärmung von 2,5 bis 3 Grad bis Ende des Jahrhunderts beurteilt er die Chancen für eine erfolgreiche Klimapolitik pessimistisch. Trotz begrenzter Optionen betont er die Notwendigkeit sofortigen Handelns auf Basis eines „nachdenklichen Realismus“. Er kritisiert die unzureichenden Anstrengungen in Politik und Gesellschaft, dem Klimawandel zu begegnen, und bezeichnet individuelle klimafreundliche Anpassungen als „symbolische Ersatzhandlungen“, die das Problem nicht an der Wurzel packen. Den Ruf nach einer Abschaffung des Kapitalismus hält er für unrealistisch, stattdessen seien mehr Investitionen in grünes Wachstum und eine stärkere Einbindung der Zivilgesellschaft nötig. Trotz der düsteren Aussichten hält Beckert an der vagen Hoffnung fest, dass künftige Generationen Lösungen finden könnten.
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