Zwischen Konflikt und Reform: Das Wirken des Arbeitsrechtlers Otto Kahn-Freund
Soziopolis, Francesca Barp | Wolfgang Streeck und Ruth Dukes
Bericht zur Konferenz „Class Conflict and Institutional Change“ vom 13. bis 15. November 2024 in Köln
Wie kann das Arbeitsrecht zur Moderation sozialer Konflikte beitragen? Welche Rolle spielen Gewerkschaften im kapitalistischen System? Diese Fragen standen im Mittelpunkt der Konferenz „Class Conflict and Institutional Change“, die unter der Leitung von Ruth Dukes und Wolfgang Streeck am MPIfG stattfand. Die Veranstaltung konzentrierte sich auf das Leben und Werk des deutsch-britischen Juristen Otto Kahn-Freund, der als Jude vor den Nationalsozialisten fliehen musste und in England zu einem führenden Arbeitsrechtler des 20. Jahrhunderts wurde. Die Teilnehmenden diskutierten, dass Arbeitsrecht weit mehr ist als die bloße Auslegung von Paragrafen – es ist ein dynamisches Instrument, das Klassenkonflikte moderieren und sozialen Wandel fördern kann. Kahn-Freunds Lebenswerk zeigt: Recht ist niemals neutral, sondern stets Ausdruck gesellschaftlicher Machtverhältnisse.
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