Steuerharmonisierung und Steuerwettbewerb in der Europäischen Union
Philipp Genschel
MPIfG Buch
Zusammenfassung
Warum macht die Harmonisierung der Unternehmens- und Kapitalertragsbesteuerung in der Europäischen Union kaum Fortschritte, obwohl sie im Binnenmarkt heftigem Steuerwettbewerb ausgesetzt ist, und warum ist die Umsatzbesteuerung weitgehend harmonisiert worden, obwohl sie gegen Steuerwettbewerb ziemlich immun ist? Das Buch forscht nach der politischen Logik der europäischen Steuerpolitik. Es rekonstruiert die Entwicklung des Politikfeldes seit den fünfziger Jahren, untersucht, warum der Integrationsgrad insgesamt bisher so gering geblieben ist, und analysiert die Bedingungen, unter denen partielle Harmonisierungserfolge dennoch möglich waren. Am Ende steht die Frage, was sich aus alldem für die Zukunft lernen lässt.
Inhalt
Kapitel 1
Die europäische Steuerpolitik als Untersuchungsproblem
1.1 Ein Fall von Integrationsresistenz
1.2 Untersuchungsmethode und Plan für das Buch
Kapitel 2
Integrationstheoretische Perspektiven
2.1 Neofunktionalismus
2.2 Intergouvernementalismus
2.3 Mehrebenensystem
Kapitel 3
Zur Vorgeschichte der europäischen Steuerpolitik
3.1 Nationale Steuern und internationale Märkte
3.2 Die Anfänge der europäischen Integration und ihre steuerpolitischen Folgen
Kapitel 4 Die Harmonisierung der Umsatzsteuer
4.1 Die Harmonisierung des Steuersystems
4.2 Die Harmonisierung der Steuerbemessungsgrundlage
4.3 Der Abbau der Steuergrenzen
4.4 Warten auf das endgültige Mehrwertsteuersystem
Kapitel 5
Die Harmonisierung der Kapitalbesteuerung
5.1 Die Harmonisierung der Kapitaleinkommensbesteuerung
5.2 Die Harmonisierung der Unternehmensbesteuerung
Kapitel 6
Umsatz- und Kapitalsteuerharmonisierung im Vergleich
6.1 Zielsetzungen
6.2 Intergouvernementale Konflikte
6.3 Supranationale Einflüsse
6.4 Allgemeine Muster und steuerspezifische Unterschiede
Kapitel 7
Warum ist die Steuerpolitik so integrationsresistent?
7.1 Die intergouvernementalistische Perspektive
7.2 Die neofunktionalistische Perspektive
7.3 Die Mehrebenenperspektive
7.4 Fazit