Wenn der Markt regiert: Die Politische Ökonomie der Europäischen Kapitalmarktunion
Marina Hübner
MPIfG Buch
Zusammenfassung
Schattenbanken und Kreditverbriefung haben die globale Finanzkrise ausgelöst. Dennoch fördert die Europäische Kommission mit dem nur wenige Jahre später aufgelegten Projekt einer Europäischen Kapitalmarktunion aktiv marktbasierte Finanzpraktiken. Marina Hübner zeigt, dass dies nicht etwa das Ergebnis erfolgreichen Lobbyings ist. Die Ursache der Rehabilitation dieser Finanzpraktiken liegt vielmehr in der unvollendeten Struktur der Europäischen Währungsunion. Reformen in der Governance-Architektur des Euro sind anfällig für Blockaden, sobald sie Umverteilung zwischen den Mitgliedsländern der Eurozone hervorzurufen drohen. Im Gegensatz zu neuen Formen fiskalischer Risiko- und Kostenverteilung versprechen Umverteilungen von Risiken über den Marktmechanismus einen konfliktarmen Lösungsweg.
Inhalt
Vorwort
Kapitel 1
Einleitung
Kapitel 2
Die globale Finanzkrise und die Resilienz von Vermarktlichung
Kapitel 3
Das Kreditgeldsystem als öffentlich-private Partnerschaft: Sonderfall Europäische Währungsunion
Kapitel 4
Risikoeinhegung, Risikoteilung und Risikokonzentration in der Finanz- und Eurokrise
Kapitel 5
Vom Risiko zur Lösung der Risikoteilungsproblematik: Das Comeback der Kreditverbriefung
Kapitel 6
Das Gespenst der Transferunion: Der transnationale Markt als automatischer makroökonomischer Stabilisator
Kapitel 7
Schlussbetrachtung