Verhandlung steuerlichen Spielraums in der zweiten Dekade des Euro

Camilla Locatelli

Die zweite Dekade des Euro war von zahlreichen Krisen geprägt, die die europäischen Wohlfahrtsstaaten unter Druck setzten. Die Spannungen mündeten in eine Vertiefung der wirtschaftlichen Integration in Form verstärkter Beteiligung der europäischen Institutionen an nationalen fiskalpolitischen Entscheidungsprozessen. Die fiskalischen Entscheidungsmodi haben sich damit grundlegend verändert und den Konsolidierungsdruck verstärkt. Dieser gemeinsame Trend übersetzte sich in den Mitgliedsländern der Eurozone aber in unterschiedliche finanzierungs- und ausgabenseitige Anpassungsstrategien. Das Dissertationsprojekt zielt auf ein besseres empirisches und theoretisches Verständnis des neuen europäischen Fiskalregimes. Hierzu wird der Umgang nationaler Fiskalpolitik mit äußerem Druck in verschiedenen Zusammenhängen untersucht. Für die Studie kommen verschiedene Methoden zum Einsatz. In einem quantitativen Teil werden die fiskalischen Entwicklungen der Eurozonenländer beschrieben. Mittels vergleichender Fallstudien werden die fiskalpolitischen Entscheidungsprozesse im neu entstandenen Mehrebenensystem eingehender untersucht.

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