Politik und Interessengruppen im deutschen Wachstumsmodell: Gesellschaftliche Unterstützung und Ablehnung des exportorientierten Wachstumsregimes

Mischa Stratenwerth

Nationale ökonomische Wachstumsmodelle werden durch die zugrunde liegenden Konstellationen von (makroökonomischen) Politiken, Institutionen und Ideen geprägt. Ein solches Politikregime bedarf ausreichender politischer und gesellschaftlicher Unterstützung. Um das Verständnis der politischen Dynamik von Wachstumsregimen zu verbessern, rekonstruiert das Projekt die Positionen kollektiver Akteure bezüglich wichtiger Policy-Grundlagen des exportorientierten deutschen Wachstumsmodells. Es nimmt dazu insbesondere Interessengruppen in verschiedenen Wirtschaftssektoren in den Blick, die von einem exportfördernden Regime unterschiedlich betroffen sein müssten. Der Fokus liegt dabei auf relevanten Debatten in wesentlichen Politikbereichen des deutschen Unterbewertungsregimes. Ausgehend von der wachsenden politökonomischen Literatur zu Wachstumsmodellen und der Literatur zu „Producer Group Coalitions“, befasst sich die Arbeit primär mit der empirischen Frage, ob es in Deutschland erhebliche sektorale oder klassenbezogene Unterschiede bei der Unterstützung exportlastigen Wachstums gegeben hat, und untersucht, inwiefern exportstimulierende Politiken durch klassenübergreifende Koalitionen untermauert wurden. Der Forschungsansatz ist in erster Linie qualitativ und stützt sich auf Interviews, graue Literatur, Medienberichte und andere Dokumente.

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