Wirtschaftswachstumsmodelle und Geschlechterungleichheit

Pauline Kohlhase

Geschlechterungleichheit ist ein fortwährendes Problem in kapitalistischen Gesellschaften. Die aktuelle Forschung analysiert Geschlechterunterschiede als individuelle Unterschiede, lässt dabei aber den Zusammenhang zwischen der politökonomischen Struktur von Volkswirtschaften im Globalen Norden und der Ungleichheit zwischen den Geschlechtern außer Acht. Basierend auf der Theorie nationaler Wirtschaftswachstumsmodelle untersucht das Dissertationsprojekt Geschlechterungleichheit in einem vergleichenden politökonomischen Rahmen. Hierbei nimmt es geschlechtsspezifische Ungleichheiten im Kontext von Produktivitätsunterschieden in männlich und weiblich dominierten Sektoren in den Blick. In einem ersten Teil wird die soziale Reproduktion, beispielsweise Fürsorgearbeit, in die Wachstumsmodelltheorie eingeführt und ihr Beitrag zur Gesamtnachfrage untersucht. Der zweite Teil analysiert die Auswirkung nationaler Nachfragequellen auf sektorale Lohnunterschiede. Abschließend untersucht der dritte Teil den Effekt von Arbeitsmarktsegregation auf den Lohn im Kontext nationaler Unterschiede von Nachfragequellen.

Zur Redakteursansicht