Transnationale politische Praktiken von Migranten der zweiten Generation in Europa

Adriana Cassis

Das politische Verhalten von Migranten und Migrantinnen der zweiten Generation in Europa ist bislang noch wenig erforscht. Gängige Theorien zu politischem Verhalten neigen zu der Annahme, dass Migranten einer bestimmten politischen Richtung treu bleiben. Jedoch ist diese Sichtweise im Falle von Einwanderern und deren Kindern mit einer multiplen Zugehörigkeit nicht haltbar. Mithilfe einer vergleichenden Mixed-Methods-Analyse untersucht das Dissertationsprojekt, wie ein dualer Referenzrahmen sich auf der Makro-, Meso- und Mikroebene offenbart und transnationale politische Praktiken determiniert. Eine quantitative Sekundärdatenanalyse türkischer Einwanderer und ihrer Nachkommen in Deutschland und den Niederlanden soll gemeinsame Muster in transnationalen politischen Praktiken identifizieren. Qualitative Daten werden anhand semistrukturierter Interviews mit einer nach den Regeln des theoretical sampling ausgewählten Gruppe von Migranten der zweiten Generation ermittelt. Zudem wird eine qualitative Inhaltsanalyse die neuen Variablen untersuchen und die daraus hervorgehenden theoretischen Vorschläge prüfen. Ziel der Forschungsarbeit ist, mehr über die politischen Transformationen in der europäischen Gesellschaft zu erfahren.

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