Wie kommen wir hier raus? Die Politik der Wachstumsstrategien nach Krisen in den Ländern der EU-Peripherie

Arianna Tassinari

Die Große Rezession hat die Realisierbarkeit der Wachstumsstrategien infrage gestellt, die einige Volkswirtschaften der EU vor dieser Krise verfolgt hatten. Gleichwohl ist noch wenig über die politischen Dynamiken bekannt, die prägend auf die Strategien zur wirtschaftlichen Erholung von krisengeschüttelten Länder wirken. Dieses Projekt erforscht am Beispiel verschiedener Länder der EU-Peripherie im Nachgang der Großen Rezession (seit 2013) die Politiken der Wachstumsstrategien nach Krisen. Angenommen wird, dass am Scheideweg einer Krise Wachstumsmodelle und die sie unterstützenden sozialen Blöcke leichter „zu haben“ sein könnten als in Zeiten der Stabilität. Diese Situation bietet daher einen idealen Ausgangspunkt, um zu erforschen, wie sich dominante wachstumsorientierte Koalitionen herausbilden. Mithilfe qualitativer Methoden und der sozialen Netzwerkanalyse untersucht das Projekt folgende Fragen: 1) Haben wirtschaftliche und politische Eliten schlüssige Visionen zu Strategien wirtschaftlicher Erholung nach Krisen, und wie werden diese entwickelt? 2) Welche Akteurskoalitionen haben das Sagen, wenn es um die Wachstumsstrategien nach einer Krise geht, und wie finden sie sich zusammen? 3) Wie interagieren bestehende institutionelle Vermächtnisse, strukturelle Einschränkungen und dynamische Wahlverhaltensweisen bei der Gestaltung des wirtschaftlichen Aufschwungs nach einer Krise?

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