Reichtum in den Medien: Die Repräsentation der deutschen Superreichen in den Printmedien

Emma Ischinsky

In den letzten vierzig Jahren hat die Konzentration von Privatvermögen in den Händen einiger weniger Familien in Deutschland erheblich zugenommen. Überraschenderweise wird diese Entwicklung nicht von einer öffentlichen Besorgnis oder politischen Forderung nach Umverteilung begleitet. Bisherige Untersuchungen zeigen, dass die Massenmedien dazu neigen, Vermögensungleichheit zu legitimieren, indem sie die Rolle wirtschaftlicher Strukturen vernachlässigen und die Existenz großer Privatvermögen kaum infrage stellen. Dieses Dissertationsprojekt untersucht, wie Superreiche in deutschen Printmedien repräsentiert werden und inwieweit diese Repräsentationen ihr Vermögen (de)legitimieren. Mit einem Blick auf die demografische Zusammensetzung der Leserschaft und der politischen Ausrichtung der Medien bettet es die Medienrepräsentation von Superreichen in eine umfassendere gesellschaftliche Betrachtung ein und trägt damit zur bestehenden Forschung zu Vermögensungleichheit bei. Während die bisherige, meist qualitative Forschung auf sehr kleinen Stichproben von Superreichen und Medienquellen beruht, wird in dieser Arbeit ein neues umfassendes Korpus von Presseartikeln über die deutschen Superreichen generiert und quantitativ ausgewertet. Die Untersuchung der Repräsentation großer Vermögen und deren Eigentümerinnen und Eigentümer in den Massenmedien bietet Einblicke in die Narrative, die zur anhaltenden Vermögensungleichheit beitragen könnten.

Zur Redakteursansicht