Gruppenrepräsentation von Außenseiterparteien

Alex Mierke-Zatwarnicki

In Europa und darüber hinaus traten zu Beginn des 21. Jahrhunderts zahlreiche neue populistische Akteure in Erscheinung, die zum Ziel hatten, neue Gruppenidentitäten und narrative Rahmen in der Parteipolitik zu mobilisieren. Wissenschafts- und Fachkreise verfolgten diese Entwicklung voller Sorge um die Zukunft der Öffentlichkeit und die Folgen für die demokratischen Institutionen. Um die jüngsten Entwicklungen in einen historischen Kontext zu setzen, untersucht das Dissertationsprojekt am Beispiel der zu Beginn des 20. Jahrhunderts neugegründeten großen Arbeiter- und katholischen Parteien sowie der neuen linken Bewegungen der 1970er- und 1980er-Jahre, inwiefern die Strategien heutiger Außenseiterparteien denen der Parteien früherer Neugründungsphasen gleichen oder sich von ihnen unterscheiden. Anhand von Fallbeispielen aus Westeuropa werden verschiedene Formen von Gruppenappellen und die Voraussetzungen identifiziert, die den Entscheidungen von Außenseiterparteien für verschiedenen Arten von Kampagnenstrategien zugrunde liegen. Das Projekt kombiniert qualitative Fallstudien zu Parteibildungsprozessen mit quantitativen Textanalysen von Kampagnenmaterialien. Das Forschungsvorhaben wird finanziell unterstützt vom Deutschen Akademischen Austauschdienst, dem Weatherhead Center for International Affairs und Minda de Gunzberg Center for European Studies. Projektdauer: Oktober 2021 bis September 2022.

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