Vorstellungen von Freiheit: Die Rolle imaginierter Zukünfte bei Südafrikas Transition

Elizabeth Soer

Die Literatur zum Einfluss von imaginierten Zukünften auf das soziale, politische und wirtschaftliche Handeln wächst kontinuierlich. Allerdings fehlt es noch immer an Studien, die systematisch historische Zukunftsvorstellungen untersuchen. Das Dissertationsprojekt widmet sich dieser Lücke in der Literatur, indem es die Rolle von Zukunftsvorstellungen bei der Gestaltung des Übergangs von der Apartheid zur Demokratie in Südafrika in den 1980er- und 1990er-Jahren untersucht. Dabei wird von den Grundhypothesen ausgegangen, dass Zukunftsvorstellungen einen prägenden Einfluss auf das Vorgehen der Anti-Apartheid-Bewegung hatten und der Übergang von einem Prozess des „Neudenkens“ der Zukunft der Nation begleitet wurde. Darüber hinaus wurden während des ausgehandelten Übergangs Südafrikas im Jahr 1994 Methoden der Szenarioplanung genutzt, um die möglichen Zukunftsvorstellungen einer künftigen südafrikanischen Regierung, insbesondere im Bereich der Wirtschaftspolitik, zu begrenzen. Die Forschungsarbeit wird das umfangreiche Archivmaterial und eine begrenzte Zahl von Interviews aus historischer und soziologischer Perspektive untersuchen. Projektdauer: Oktober 2020 bis März 2024.

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