Operationalisierung von Hegemonie: Wie die Vorstellungen von Ökonomie die Einstellungen zu Wachstumsmodellen prägen

Sinisa Hadziabdic

Die Forschung zu Wachstumsmodellen setzt implizit voraus, dass ein führendes Wachstumsmodell von einem hegemonischen Diskurs begleitet wird, der dessen Existenz rechtfertigt und legitimiert. Gleichwohl ist bisher keine überzeugende Erklärung für die Wirkungsweise solcher Effekte vorgelegt worden. Das Projekt soll diese Lücke schließen, indem es die Rolle der öffentlich wirksamen Intellektuellen – und insbesondere der Wirtschaftswissenschaftler – in den Mittelpunkt stellt. Angenommen wird, dass Ökonomen eine Schlüsselrolle zukommt, um die vorherrschende Wirtschaftsrhetorik einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln. Das Projekt soll erstens eine systematische Bestandsaufnahme der Entwicklungsgeschichte des ökonomischen Diskurses bieten und seine sich wandelnden wissenschaftlichen, ideologischen und kognitiven Wurzeln in vier Ländern (Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Italien) beleuchten. Hierbei werden überwiegend automatisierte Methoden zur Textanalyse sowie Regressionsanalysen verwendet. Zweitens soll es empirisch anhand einer Reihe von Experimenten zu Meinungen und Einstellungen die Mechanismen erforschen, durch die ein ökonomischer Diskurs die Wahrnehmungen zur Effektivität von Wachstumsmodellen beeinflussen kann. Projektdauer: März 2020 bis Februar 2023.

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