Partnergruppe in Polen - Max Planck Partner Group for the Sociology of Economic Life
Von 2017 bis 2023 erforschte die Max Planck Partner Group for the Sociology of Economic Life in Warschau die soziale und institutionelle Einbettung wirtschaftlichen Handelns, mit Schwerpunkten bei der Weiterentwicklung des Konzepts der „fiktionalen Erwartungen“ und der Bedeutung digitaler Plattformen für den zeitgenössischen Kapitalismus.
Gemeinsam mit dem Institut für Philosophie und Soziologie der Polnischen Akademie der Wissenschaften (IFiS PAN) gründete das MPIfG im April 2017 eine internationale Max-Planck-Partnergruppe in Warschau unter der Leitung des Wirtschaftssoziologen Marcin Serafin, ehemals Doktorand und Postdoktorand am MPIfG.
Die wissenschaftliche Arbeit der Partnergruppe umfasste zwei Bereiche. Der erste Forschungsbereich Linking Ecologies and Digital Platforms befasste sich theoretisch mit jenen Strukturen, die soziale Akteure verbinden und die Dynamiken der Globalisierung, Finanzialisierung und Mediatisierung prägen. Im Zentrum stand die Frage, wie digitale Plattformen wie Uber, Airbnb oder Booking.com das wirtschaftliche und soziale Leben neu organisieren und wie sie mittels Algorithmen Vermögensaufteilung und Machtgefüge jenseits nationalstaatlicher Regulierungen neu bestimmen.
Der zweite Forschungsbereich Moral Economies and Contested Futures erforschte die Vorstellungen und Erwartungen in verschiedenen Bereichen des Wirtschaftslebens und konzentrierte sich auf öffentliche und private Moralvorstellungen von Geld, Finanzen und Reichtum. Mittels ethnografischer Ansätze zu alltäglichen Geldausgaben in Familienhaushalten wurde die anhaltende Bedeutung von Intimität, Verwandtschaft und generationenübergreifenden Verpflichtungen für die zeitgenössische kapitalistische Dynamik untersucht.
Neben dem Leiter Marcin Serafin waren Mateusz Halawa, Marta Olcoń-Kubicka und Krzysztof Niedziałkowski Mitglieder der Max Planck Partner Group for the Sociology of Economic Life. Am 5. September 2023 fand der Abschlussworkshop der Partnergruppe am MPIfG in Köln statt.
Mit Partnergruppen fördert die Max-Planck-Gesellschaft (MPG) herausragende Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler, die an Max-Planck-Instituten geforscht haben und in ihr Herkunftsland zurückkehren. Die MPG kooperiert hier mit Ländern, die ihre Forschung durch internationale Kooperation stärken wollen. Ziel ist es, die Forschungslandschaften in den Ländern zu stärken und die internationale wissenschaftliche Netzwerkbildung voranzubringen.