Ursachen und Effekte der Wahlrechtsvergabe an Menschen mit geistigen Behinderungen

Moritz Raykowski

Wenn in Demokratien verhandelt wird, wer zur Wahlbevölkerung gehört, so ist das von politischer Konsequenz für Wahlen und signalisiert, welches Verständnis darüber vorliegt. Viele Staaten schließen Menschen mit geistigen Behinderungen vom Wahlrecht aus, jedoch währen Entscheidungen zum Wahlrechtsstatus nicht ewig. Tatsächlich finden im internationalen Vergleich Wahlrechtsvergaben durch parlamentarische oder verfassungsrechtliche Prozesse statt. Die Gründe der Reformen und ihre Konsequenzen für politisches Interesse und Wahlverhalten sind unzureichend erforscht. Traditionelle Theorien und Modelle der Rechtevergabe erklären diese Entwicklung nicht. Ziele dieses Projekts sind die Erhebung und Analyse von Reformprozessen über Länder hinweg sowie die Messung von Interessens- und Wahlverhaltensveränderungen durch den Erhalt des Wahlrechts. Die Forschungsagenda besteht aus qualitativen und quantitativen Analysen, die Antworten zu den Ursachen, Auswirkungen und Mechanismen der Wahlrechtsvergabe suchen. Hierzu werden ein neuer Datensatz für die Längsschnittanalyse von Reformen eingeführt und Erklärungen zu einem Reformprozess durch ein Verfassungsgericht gesammelt und analysiert. Darüber hinaus werden die individuellen Konsequenzen erfasst, ohne oder mit Stimmrecht zu sein. Die Ergebnisse werden helfen, ein tiefgehendes Verständnis und eine Längssicht auf Wahlrechtsreformen und deren Auswirkungen zu erlangen.​

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