Navigieren nach den Sternen: Die Rolle der „natürlichen Variablen“ in der Geldpolitik

Tobias Arbogast

In den letzten Jahrzehnten hat sich ein Konsens über die Ziele und Grenzen der Geldpolitik herauskristallisiert. Seine theoretische Grundlage ist eine Mischung aus Neuklassischer und Neukeynesianischer Makroökonomie, während die konkrete Umsetzung eine Geldpolitik ist, die von unabhängigen Zentralbanken mit einem engen und auf Preisstabilität bedachten Mandat ausgeführt wird. In der Praxis müssen sich die Zentralbanken jedoch mit einer Reihe komplexer politischer und wirtschaftlicher Sachzwänge auseinandersetzen und bei der Festlegung ihres geldpolitischen Kurses einen gewissen Ermessensspielraum nutzen. Das Dissertationsprojekt hat zum Ziel, zu ergründen, welche Rolle den sogenannten natürlichen Variablen“ von Arbeitslosigkeit, Zins und Wachstum hierbei zukommt. Diese unbeobachtbaren Variablen sind ein zentraler und zugleich intensiv diskutierter Aspekt der modernen Geldtheorie und -praxis. Die Studie verwendet ein vergleichendes Forschungsdesign und kombiniert methodisch Interviews mit quantitativer Textanalyse. Die Zentralbanken Chiles, Argentiniens, der Eurozone und der USA werden als Fallstudien untersucht.

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