Wachstumskoalitionen und makroökonomische Politikregime

Mischa Stratenwerth

Wachstumsmodelle werden von spezifischen makroökonomischen Politikregimen untermauert. Im Kern geht es bei dieser Studie um die Frage, wie die politische Unterstützung für diese Politikregime trotz inhärenter Verteilungskonflikte konsistent reproduziert werden kann. Aufbauend auf einem vorangegangenen Dissertationsprojekt liegt der Schwerpunkt dabei zunächst auf wirtschaftlichen Interessengruppen als Schlüsselakteuren und auf Deutschland als zentralem Fallbeispiel für ein unausgewogenes, aber bemerkenswert konfliktfreies und kohärentes Wachstumsregime. Detaillierte Recherchen zu den Präferenzen relevanter Akteure sollen Einblicke in Positionsmuster und (implizite) politische Allianzen liefern und damit empirisch fundierte Interpretationen bezüglich der Beschaffenheit der aktiven und passiven „Zustimmung“ zu den vorherrschenden Wachstumsrahmenbedingungen unter deren relativen Verlierern und Gewinnern ermöglichen. Neben Beiträgen zur empirischen Erforschung makroökonomischer Politikpräferenzen im Allgemeinen zielt das Projekt speziell darauf ab, die Konzeptualisierung des Politischen in der Wachstumsmodellliteratur weiter voranzutreiben. Zu diesem Zweck sollen insbesondere von Antonio Gramsci inspirierte Überlegungen zu dominanten Wachstumskoalitionen weiter ausgearbeitet und der Stellenwert von Intentionalität und Planung in der Entwicklung makroökonomischer Wachstumsstrategien genauer inspiziert werden.

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