Geschichte des MPIfG
1984

Am
23. November wird das Max-Planck-Institut für
Gesellschaftsforschung in Köln auf Beschluss des Senats der
Max-Planck-Gesellschaft gegründet. Ziel ist, der
sozialwissenschaftlichen Grundlagenforschung einen festen Platz
in der Max-Planck-Gesellschaft zu geben. Gründungsdirektorin ist
Prof. Dr. Dr. h.c. mult.
Renate Mayntz, von 1973 bis 1985
Ordinaria für Soziologie an der Universität zu Köln und
Direktorin des Instituts für angewandte Sozialforschung.
1986

Prof.
Dr.
Fritz W. Scharpf, von 1973 bis 1984 Direktor am
Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, wird als
zweiter Direktor an das MPIfG berufen. Forschungsschwerpunkt
des MPIfG sind international vergleichende Untersuchungen
zum Zusammenwirken von staatlicher Steuerung und
gesellschaftlicher Selbstregelung in staatsnahen Sektoren.
1988
Den Direktoren wird ein international zusammengesetzter
Fachbeirat zur Seite gestellt. Der Fachbeirat berät die
Direktoren insbesondere bei der Festlegung des
Forschungsprogramms und evaluiert die Arbeit des Instituts
für den Präsidenten der Max-Planck-Gesellschaft.
1995

Prof.
Dr.
Wolfgang Streeck, von 1988 bis 1995 Professor für Soziologie
und industrielle Arbeitsbeziehungen an der Universität von
Wisconsin in Madison, wird in das Direktorium des MPIfG berufen.
Er wird zwei Jahre später die Nachfolge von Prof. Renate Mayntz
antreten.
1996
Das überarbeitete und erweiterte Forschungsprogramm des MPIfG
befasst sich mit der Reaktion nationaler politischer und
gesellschaftlicher Regulierungssysteme auf die internationale
wirtschaftliche und institutionelle Integration.
1997
Im April wird Prof.
Renate Mayntz emeritiert. Prof. Dr. Colin
Crouch (Oxford/Europäisches Hochschulinstitut, Florenz) wird
zum Auswärtigen Wissenschaftlichen Mitglied berufen. Er ist
einer der international führenden vergleichend arbeitenden
Sozialwissenschaftler, dessen Arbeiten an der Schnittstelle von
Soziologie, Politikwissenschaft und Ökonomie angesiedelt sind.
Ein Kuratorium mit Repräsentanten aus Politik, Wirtschaft und
Forschung, das den Austausch mit der interessierten
Öffentlichkeit fördern soll, wird gegründet.
1998

Im
August bezieht das MPIfG sein neues Gebäude in der Kölner
Südstadt und sichert damit die räumlichen Voraussetzungen für
eine Fortführung der Forschungsarbeit am Standort Köln.
Insbesondere kann ein umfangreiches Kooperationsprogramm mit
ausländischen Wissenschaftlern nun weiter ausgebaut werden.
2005

Prof.
Dr.
Jens Beckert tritt die Nachfolge von Prof. Fritz W. Scharpf
an. Das MPIfG setzt mit dieser Berufung neue Akzente auf dem
Gebiet der sozialwissenschaftlichen Erforschung der Wirtschaft.
Prof.
Kathleen Thelen (Northwestern University, Evanston) wird
zum Auswärtigen Wissenschaftlichen Mitglied berufen.
2012

Im Oktober nimmt das
Max Planck Sciences Po Center on Coping with Instability in Market Societies (MaxPo) seine Arbeit auf. Es wurde von der Max-Planck-Gesellschaft und der Pariser Universität Sciences Po gegründet.
Als innovatives Projekt deutsch-französischer
Forschungskooperation in den Sozialwissenschaften wird das Forschungszentrum die Auswirkungen zunehmender Liberalisierung, technischen Fortschritts und kultureller Veränderungen auf westliche Industriegesellschaften erforschen. Gründungsdirektorinnen sind die Soziologin Marion Fourcade und die Politikwissenschaftlerin Cornelia Woll. Die langjährige Zusammenarbeit zwischen dem MPIfG und Sciences Po wird durch die Gründung des MaxPo noch enger werden.
2017

Professor Dr.
Lucio Baccaro wird als Nachfolger von Prof. Dr. Wolfgang Streeck berufen.
Baccaros Arbeiten zu den politischen und institutionellen Grundlagen der Erzeugung gesamtwirtschaftlicher Nachfrage haben die jüngeren Fachdebatten
nachhaltig geprägt und fügen sich bereichernd in das Forschungsprogramm des MPIfG ein.
Eine Gesellschaftsforschung, die zur Klärung der Grenzen
und Möglichkeiten der kollektiven Bearbeitung bestimmter
Probleme unter gegebenen institutionellen Bedingungen
beiträgt, kann einen wichtigen Beitrag zur Praxis
moderner Demokratien leisten.
Wolfgang Streeck,
Direktor emeritus am MPIfG
Die Sozialwissenschaften müssen versuchen,
gesellschaftliche ebenso wie wirtschaftliche
Makrophänomene - Ereignisse, Strukturen und
Strukturzusammenbrüche - aus dem Zusammenwirken
absichtsvoll konstruktiven und steuernden Verhaltens mit
ungeplant naturwüchsigen Entwicklungen zu erklären.
Renate Mayntz, Gründungsdirektorin des MPIfG