Politische Aspekte von Wachstumsmodellen und makroökonomischer Politik

Björn Bremer

Die Große Rezession hat die makroökonomische Politik des 21. Jahrhunderts aus dem technokratischen Bereich der „ruhigen“ in den elektoralen Bereich der „lauten“ Politik gezogen. Dennoch sind die politischen Auseinandersetzungen darüber von der Vergleichenden Politischen Ökonomie bislang nicht ausreichend untersucht worden. Es fehlt ein klares Verständnis dafür, wie sich die distributiven Folgen verschiedener makroökonomischer Strategien in politische Machtkämpfe über Positionen und Inhalte verwandeln. Das Projekt untersucht die politischen Konflikte hinter Wachstumsmodellen und makroökonomischer Politik und analysiert, wie wirtschaftliche Interessen zu politischen Koalitionen zusammenkommen, die sich hinter verschiedenen Wirtschaftsstrategien versammeln. Dabei wird davon ausgegangen, dass die Wirtschaft vom elektoralen Wettbewerb in liberalen Demokratien nicht isoliert ist und verschiedene Wirtschaftsstrategien politisch umstritten sind. Untersucht werden insbesondere die sozialen und politischen Konflikte in den entwickelten Volkswirtschaften von 1985 bis 2015. Ziel ist die Beantwortung dreier Forschungsfragen: (1) Inwieweit sind makroökonomische Strategien unter den Wählern umstritten? (2) Wie und warum unterstützen oder lehnen verschiedene politische Akteure unterschiedliche makroökonomische Politiken ab? (3) Wie legitimieren diese Akteure die Unterstützung ihrer bevorzugten Politik?

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