Die Politische Ökonomie des exportorientierten Wachstums
Lucio Baccaro und Martin Höpner
Entwickelte Länder sehen sich Tendenzen zur Stagnation gegenüber, die durch einen Überschuss an Ersparnissen beziehungsweise einen Mangel an Investitionen verursacht werden. Ein exportorientiertes Wachstumsmodell löst das Problem einer mangelnden effektiven Nachfrage, indem es sich überwiegend auf Auslandsnachfrage stützt und gleichzeitig die Inlandsnachfrage dämpft. Dieses Projekt untersucht am Beispiel von Deutschland die Pfeiler eines exportorientierten Wachstums: ein Set von Institutionen und politischen Maßnahmen, das die Inflationsrate niedriger hält als die der Handelspartner, sowie ein festes Wechselkurssystem (den Euro), das Wechselkursanpassungen ausschließt und dadurch eine Unterbewertung des realen Wechselkurses sicherstellt. Darüber hinaus diskutiert das Projekt die Anfälligkeit eines solchen Modells gegenüber äußeren Einflüssen sowie seine inhärente Instabilität.