Städtische grüne Infrastrukturen: Unter welchen Bedingungen gelingen Investitionen?

Leon Wansleben und Ned Crowley

In den vergangenen Jahren hat eine wachsende Zahl von Lokalregierungen in westlichen Demokratien den Klimanotstand ausgerufen und eigene Zielmarken für die Erreichung von Klimaneutralität gesetzt. Gleichzeitig ist die Notwendigkeit von Investitionen in die lokale Infrastruktur immer dringender geworden, denn nachdem jahrzehntelang nur zögernd investiert worden ist, herrscht heute ein hoher Bedarf an erneuerten Stromnetzen, intelligenteren Wasserver- und entsorgungssystemen, verbessertem öffentlichen Nahverkehr und besser gedämmten öffentlichen Gebäuden. Wie gehen lokale administrative und politische Entscheidungsträger mit diesen Herausforderungen um, und wie beeinflussen strukturelle wie institutionelle Kontexte die fiskalischen und organisationalen Kapazitäten, die für Infrastrukturinvestitionen gebraucht werden? Unter welchen Bedingungen können „grüne” Governance-Koalitionen politische Unterstützung für grüne Infrastrukturpolitik mobilisieren, und wie verhalten sich Klimaschutzmaßnahmen zu sozialen und ökonomischen Anforderungen und Interessen? Das Projekt versucht, diese Fragen unter Rekurs auf Konzepte und Forschungsstrategien der Fiskal- und Stadtsoziologie zu beantworten. Mehrere Lokalregierungen in England und Deutschland werden mithilfe einer Vielzahl von Methoden, einschließlich eigener Umfragen und lokaler Ethnographien, untersucht.

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