Landschaften und Abstraktionen
Fritz W. Scharpf | Fotografien
Ausstellung vom 17. November bis 20. Dezember 2006
Vernissage am Donnerstag, 16. November | 19 Uhr
mit einer
Einführung
von Prof. Wolfgang Streeck
Fritz W. Scharpf fotografierte schon in seiner Jugend. Von seiner ersten
Kamera und eigenen Dunkelkammereinrichtung machte er semiprofessionellen
Gebrauch. Auch damals schon interessierte er sich für das Fotografieren
in der Natur. Die fotografische Karriere endete zunächst mit der
Aufnahme des Studiums, aber das Interesse an der Natur- und
Landschaftsfotografie blieb und vertiefte sich mit der Zeit.
Italien
Bei dem Besuch eines Sommerkurses mit dem Fotografen Ansel Adams im
Yosemite Nationalpark im Jahr 1965 steigerte die Auseinandersetzung
mit dem Gestaltungswillen und der Ausdrucksfähigkeit dieses Meisters
der „heroischen“ Landschaftsfotografie das technische und
ästhetische Anspruchsniveau Fritz W. Scharpfs an seine Bilder. Seine
Arbeiten der darauffolgenden Jahrzehnte standen deshalb auch ganz
unter dem Einfluss der amerikanischen Klassiker – Ansel Adams,
Edward und Brett Weston, Aaron Siskind, Wynn Bullock und Paul
Caponigro. Zunächst bediente er sich dabei einer
Schwarzweißfilmtechnik im Mittelformat (Rollei SL 66), nach Adams’
„Zone System“ belichtet und entwickelt und auf ein mittleres Format
vergrößert.
Doch in den darauffolgenden Jahren wurden die wissenschaftlichen
Vorhaben immer anspruchsvoller und für die Arbeit in der
Dunkelkammer blieb immer weniger Zeit.
Toadstool
Die Wende begann vor wenigen Jahren mit den ersten experimentellen Versuchen mit
der neuen Digitaltechnik, die es ihm ermöglichte, die ästhetische Gestaltung der
Aufnahmen in kürzester Zeit am Computer zu beeinflussen. Es war die
Wiederentdeckung fast vergessener Gestaltungsmöglichkeiten.
Seit seiner Emeritierung im Jahre 2003 widmet Fritz W. Scharpf seinem
lebenslangen Zweitinteresse wieder mehr Zeit. Er verwendet Digitalkameras, deren
Ergebnisse die technische Qualität der Rollei-Vergrößerungen erreichen oder gar
übertreffen können, und mit Druckern und Papieren, die auch die Archivfestigkeit
der konventionellen Baryt-Vergrößerungen erreichen. Dadurch hat er auch
gleichzeitig Möglichkeiten der Arbeit mit Farben entdeckt, die seine
ursprüngliche Schwarz-Weiß-Überzeugung erschüttert haben.
Island
Sein gegenwärtiges Interesse richtet sich immer mehr auf die formalen oder
abstrakten Qualitäten von gegenständlichen Motiven, wie z.B. Landschaften,
Felsen, Architekturdetails, Objets Trouvés oder Blüten.
Die im MPIfG ausgestellten Arbeiten stammmen von Fotoreisen nach Island, den
kanarischen Inseln und Arizona.
Bisherige Austellungen: September 2005: Ronstock Biografien, Berlin;
April 2006: Café Berlin, Barcelona; Oktober 2006: European
University Institute, Florenz.
Professor Fritz W. Scharpf war von 1986 bis 2003 Direktor am
Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung.